Bekämpfung von Schnaken im Rasen
Ist Ihr Rasen von Schnaken befallen? Dann sollten Sie schnell handeln! Die Larven dieser Insekten können erhebliche Schäden verursachen und die Graswurzeln stark schwächen. Je früher Sie den Befall erkennen, desto besser können Sie den Schaden begrenzen.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Schnaken im Rasen sicher identifizieren und mit den richtigen Methoden wirksam bekämpfen.
Inhalt
- Was sind Schnaken?
- Was ist der Unterschied zwischen Engerlingen und Schnakenlarven?
- Wie erkennt man Schnaken im Rasen?
- Schäden durch Schnaken im Rasen
- Wann bekämpft man Schnaken am besten?
- Wie kann man Schnaken bekämpfen?
- 1. Nematoden gegen Schnaken einsetzen
- 2. Schnaken mit Knoblauch bekämpfen
- 3. Artenvielfalt im Garten fördern
- 4. Schnaken chemisch bekämpfen
- Schnaken im Rasen vorbeugen
Was sind Schnaken?
Schnakenlarven sind die Nachkommen der Wiesenschnaken (Tipula). In Deutschland treten vor allem die Arten Tipula oleracea und Tipula paludosa auf, die als besonders schädlich für Rasen gelten.
Die Larven sind graubraun bis grauschwarz gefärbt, vier bis sechs Zentimeter lang und besitzen eine ledrige Haut. Sie sind vor allem nachts aktiv und können sowohl ober- als auch unterirdisch Schäden verursachen, indem sie Gras und Wurzeln anfressen.
Was ist der Unterschied zwischen Engerlingen und Schnakenlarven?
Engerlinge sind die Larven verschiedener Käferarten, während Schnakenlarven die Nachkommen der Wiesenschnaken (Tipula) sind. Beide Schädlinge werden oft miteinander verwechselt, lassen sich aber relativ einfach unterscheiden:
- Schnakenlarven besitzen einen länglichen, geraden Körper, sind beinlos und meist dunkelgrau bis braun gefärbt.
- Engerlinge haben einen charakteristisch C-förmig gekrümmten Körper mit sechs Beinen. Sie sind überwiegend weißlich gefärbt und tragen einen gut erkennbaren braunen Kopf.
Obwohl sowohl Schnakenlarven als auch Engerlinge im Rasen vorkommen können, benötigen sie unterschiedliche Bekämpfungsmethoden. Haben Sie Probleme mit Engerlingen? Dann empfehlen wir Ihnen unseren Artikel „Engerlinge im Rasen bekämpfen“.
Wie erkennt man Schnaken im Rasen?
Schnakenlarven sind im Rasen vergleichsweise gut zu identifizieren. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Rasen von diesen Schädlingen angegriffen wird, achten Sie auf folgende Merkmale:
- wurmähnliches Aussehen
- länglicher, gerader Körper ohne Beine
- dunkle, graubraune bis grauschwarze Färbung
- ledrige, eher feste Körperhaut
- Länge von vier bis sechs Zentimetern – und damit größer als viele andere Larven
Da Schnakenlarven sich meist unter der Erde aufhalten, sind sie nicht immer leicht zu entdecken. Sie bewegen sich in der obersten Bodenschicht, wo sie sich später zu Schnaken entwickeln. Mit diesen Tricks können Sie sie dennoch aufspüren:
- Leuchten Sie nachts mit einer Taschenlampe auf dem Rasen – Schnakenlarven sind nachtaktiv.
- Heben Sie ein Stück Rasen an, um zu sehen, ob sich Larven darunter befinden.
Achten Sie auf typische Fraßschäden und kahle Stellen im Gras.
Schäden durch Schnaken im Rasen
Schnakenlarven ernähren sich von den Wurzeln des Rasens. Um sich zu entwickeln, benötigen sie organisches Material – und genau das entziehen sie Ihrem Grün. Typische Schäden sind:
- Wurzelfraß: Das Gras wird geschwächt, da es weniger Nährstoffe und Wasser aufnehmen kann.
- Gelbe Flecken: Sichtbare, verdorrte Stellen entstehen.
- Leicht lösbares Gras: Schwacher Rasen lässt sich wie ein Teppich anheben.
- Große kahle Stellen: Bei starkem Befall zerstören Schnakenlarven ganze Rasenstücke.
Der Schaden ist vor allem im Frühjahr und Herbst sichtbar, wenn die Larven am aktivsten sind. Im Sommer ziehen sie sich tiefer in den Boden zurück, wo sie näher an der Feuchtigkeit bleiben.
Unbehandelt kann sich die Population stark vermehren – und je größer die Plage, desto kostspieliger die Wiederherstellung.
Wann bekämpft man Schnaken am besten?
Am effektivsten ist die Bekämpfung, wenn die Larven noch jung sind. Dies ist in der Regel im Frühjahr kurz nach dem Schlüpfen sowie im Spätsommer ab August, wenn sie wieder näher an die Oberfläche wandern und intensiv an den Wurzeln fressen.
Wie kann man Schnaken bekämpfen?
Die wirksamste und gleichzeitig umweltfreundlichste Methode ist der Einsatz von Nematoden. Chemische Mittel sind zwar ebenfalls möglich, doch wir empfehlen, Schädlinge im Garten stets zunächst biologisch zu bekämpfen. Sollte dies nicht ausreichen, können Sie auf stärkere Mittel zurückgreifen – beachten Sie dabei aber, dass viele chemische Pflanzenschutzmittel eine Spritzlizenz erfordern.
1. Nematoden gegen Schnaken einsetzen
Nematoden sind sehr wirksam gegen eine Vielzahl von Schadinsekten. Sie sind die natürlichen Feinde von Larven wie Schnaken und Maikäfern. Es handelt sich um winzige Fadenwürmer, die in die Larven von Insekten wie Langbeinfliegen (Wiesenschnaken) oder Maikäfern eindringen. Für eine Fläche von zehn Quadratmetern benötigen Sie etwa fünf Millionen Nematoden. Aber keine Sorge: Das entspricht einer kleinen Packung, die problemlos in Ihren Briefkasten passt!
Die Nematoden dringen in den Körper der Schädlinge ein und geben dort ein tödliches Bakterium ab. Die Larven sterben daraufhin schnell ab. Im selben Körper vermehren sich die Nematoden und machen sich anschließend auf die Suche nach weiteren Larven. Dieser Kreislauf wiederholt sich, bis alle Schädlinge im Rasen beseitigt sind. Solange sich noch Schnakenlarven im Boden befinden, werden die Nematoden sie aufspüren. Ist der Rasen larvenfrei, sterben die Nematoden von selbst ab – ihre Aufgabe ist erfüllt.
Die Bekämpfung von Schädlingen mit Nematoden ist damit eine wirksame, kostengünstige und umweltfreundliche Methode.
2. Schnaken mit Knoblauch bekämpfen
Knoblauch ist für seine natürlichen Abwehrmechanismen bekannt und kann auch bei der Bekämpfung von Schnakenlarven im Rasen hilfreich sein. Das starke Aroma und die Inhaltsstoffe des Knoblauchs wirken abschreckend auf die Schädlinge.
Um Schnaken mit Knoblauch zu bekämpfen, können Sie Knoblauchsaft herstellen, indem Sie Knoblauchzehen zerkleinern und in Wasser einweichen. Verdünnen Sie den Saft und sprühen Sie ihn auf die betroffenen Stellen. Wiederholen Sie die Anwendung regelmäßig, besonders im Frühjahr und Herbst, wenn die Larven am aktivsten sind.
3. Artenvielfalt im Garten fördern
Wenn Sie keine Knoblauchzehen oder Nematoden gegen Schnaken einsetzen möchten, können Sie auch die Artenvielfalt in Ihrem Garten erhöhen. Bringen Sie Nistkästen an, säen Sie heimische Pflanzen und schaffen Sie vielfältige Lebensräume.
Während es für uns schwierig ist, Schnakenlarven im Boden zu finden, sind Vögel oder Igel sehr effektiv: Sie picken die Larven mühelos aus dem Rasen. Verzichten Sie daher auf Kunstdünger und Pestizide und arbeiten Sie mit der Natur, um einen gesunden Garten zu fördern.
4. Schnaken chemisch bekämpfen
Wie bereits erwähnt, können Schnakenlarven auch mit chemischen Mitteln bekämpft werden. Wichtig ist jedoch, chemische Präparate korrekt anzuwenden. Lesen Sie stets die Hinweise auf der Verpackung und dosieren Sie sorgfältig, um Schäden an Umwelt, Tieren und anderen Organismen zu vermeiden.
Wir empfehlen grundsätzlich, zuerst biologische Methoden auszuprobieren. Sollten diese nicht den gewünschten Erfolg bringen, können Sie auf chemische Mittel zurückgreifen – beachten Sie jedoch, dass für die meisten eine Spritzlizenz erforderlich ist.
Schnaken im Rasen vorbeugen
Ganz verhindern lässt sich ein Befall leider nie, doch mit den folgenden Maßnahmen können Sie das Risiko deutlich reduzieren:
- Rasenpflege: Regelmäßiges Mähen, Bewässern und Düngen stärkt den Rasen und macht ihn widerstandsfähiger.
- Rasen belüften: So verbessern Sie die Luft- und Wasserzirkulation, fördern das Wurzelwachstum und verhindern Staunässe.
- Überwässerung vermeiden: Ein zu feuchter Boden zieht Schnaken an. Gießen Sie bei Trockenheit maßvoll.
- Natürliche Feinde anlocken: Vögel, Igel und Laufkäfer sind natürliche Fressfeinde der Larven.
- Vorbeugend mit Nematoden behandeln: Besonders sinnvoll, wenn Ihr Rasen ideale Bedingungen für Schnaken bietet.
Kahlstellen nach Schnakenbefall reparieren
Nach einem Befall bleiben oft dünne oder kahle Stellen im Rasen zurück. Diese können Sie mit einer speziellen Reparaturgrasmischung aus schnell keimenden Sorten ausbessern.
- Boden vorbereiten und ggf. belüften
- Kompost oder Bodenverbesserer einarbeiten
- Samen gleichmäßig aussäen
- Regelmäßig bewässern, um die Keimung zu fördern
Fazit
Vorbeugen ist immer besser als heilen – optimieren Sie daher Ihre Gartenpflege und beugen Sie Schnakenbefall rechtzeitig vor. Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich gerne an die Spezialisten von Samendirekt.